Bei einer Reise nach Berlin hat Federica Gallo FREITAG entdeckt und verkauft unsere Produkte seither in ihrem Store Tonolo Selezioni in Mirano.

Wer bist du?
Eine «Bottegaia», eine Ladenbesitzerin. Seit 29 Jahren verkaufe ich Projekte. Hinter jedem Projekt steht ein interessanter Mensch oder eine Persönlichkeit.

Bügelst du selber?
Nein. Noch nie.

Analog oder digital?
Ein bisschen beides. Wenn ich entscheiden müsste, dann wäre ich digital.

Wie stehst du zu Baumwolle?
Eine politische Frage. Aber Baumwolle hat etwas Praktisches.

Hast du einen Kompost?
Nein, auch keinen Garten. Aber ich passe auf, was ich einkaufe. Ich fange also gleich beim Einkaufen mit dem Kompost an.

Warum FREITAG?
Bei einer Reise nach Berlin habe ich FREITAG entdeckt. Nach jeder Reise komme ich mit etwas zurück, damals war es FREITAG. Es ist ein interessantes Projekt, von interessanten Menschen.

Was ist Tonolo Selezioni?
Eine Auswahl von Objekten, die einem ein Leben lang begleiten muss. Man muss sie nie ersetzen, das ist der Anspruch. Wenn sie für mich gut sind, sind sie gut für meine Kunden.

Welche Musik hörst du?
Jazz.

Mal unabhängig von FREITAG, welches ist dein Lieblingsteil im Store?
Ein Kochtopf aus Gusseisen von iittala. Man kann eine ganze Familie damit ernähren. Auch wenn es so klingt ist iittala nicht italienisch, sondern ein finnisches Projekt aus dem fünfziger und sechziger Jahren.

Welche Leute kaufen und tragen FREITAG in der Gegend von Venedig?
Alle. Jede Altersklasse. Die ersten Kunden waren die älteren Kundinnen vor 10 Jahren. Bei F-ABRIC ist der Kunde sensibler, bei den Taschen ist das nicht so. Lustig ist, dass die ältere Kundschaft die F-ABRIC Materialen gut aufnimmt, weil sie sie von der Grossmutter kennen! Wir sollten sie bedienen.

Was ist das grösste Klischee über deine Stadt? Stimmt es?
Die vielen Menschen an der Lagune! In unserer Gegend lebt man, weil man hier geboren wird. Die Wirtschaftsleistung der Region ist ausserordentlich, das hat aber nichts mit der Touristenhochburg Venedig zu tun.

Was ist das innovativste, beeindruckendste Projekt im Bereich Nachhaltigkeit in Italien?
Diesen Sommer war ich im Briol, einer familiengeführte Pension mit kulthistorischen Charakter im Südtirol. Seit 1880 ist die Familie Settari dort ansässig, die Urgrossmutter der heutigen Besitzerin hat jedem ihrer 15 Kinder »ein Stück Berg» der Prioler Wiesen vererbt und ihrer Nachkommenschaft drei Regeln aufgetragen:

1. Den Besitz nur in der Familie weitergeben.
2. Keine Zäune.
3. Alles im Sinne des Berges erhalten.

Der in Italien tief verankerte Familienzusammenhalt, der auch in der Unternehmenswelt weitergeführt wird, der Sinn für Nachhaltigkeit und die Architektur aus den 20ger Jahren faszinieren mich besonders an der Pension Briol.

Wo isst man in Venedig und Mirano am besten?
Frühstück: Die Pasticceria Tonolo, eine Bäckerei und Konditorei mit einer Filiale in Mirano und einer in Venedig.

Wo, wenn nicht in Venedig oder Mirano?
Motorrad und weg. Keine Städte. Mit dem Motorrad habe ich Italien neu entdeckt.

Was würdest du dir sonst noch von FREITAG wünschen?
Stoffe für Inneneinrichtungen.

Wärst du lieber Daniels oder Markus' Schwester?
Sie sind eine Einheit, ich kann mir nicht vorstellen, sie zu trennen.

Danke für die Bilder, Martina Scorcucchi.