Wer biologisch abbaubare Kleider in der Nachbarschaft machen will, muss zurück an den Anfang der Entwicklungskette und ­wieder mit der Faser beginnen.

Auf der Suche nach den ­geeigneten Rohstoffen stiessen wir auf zwei alte und einen neuen Bekannten.

Leinen

Leinen (auch als Flachs bezeichnet) ist ein sparsamer Alleskönner und der älteste Textilrohstoff der Welt. Gewonnen werden die Fasern aus dem Stängel der Pflanze. Leinenfasern verfügen über einen kühlenden Charakter, sind angenehm zu tragen und extrem robust. Der Flachsanbau erfordert zwar viel Erfahrung, dafür aber wenig Dünger, Pestizide und keine zusätzliche Bewässerung. Am besten gedeiht er in gemässigten Klimaregionen.

Hanf

Hanffasern sind vielseitig, pflegeleicht und nahezu perfekt. Die Faser ist von Natur aus atmungsaktiv, extrem robust und warm und wird darum schon seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen als Nutzpflanze geschätzt. Gewonnen werden Hanffasern aus dem Bast der Pflanze. Diese gedeiht in fast allen klimatischen Zonen, verfügt über einen geringen Wasserbedarf und kommt ganz ohne Pestizid aus.

Modal

Modal ist eine synthetisch hergestellte Faser mit natürlichem Ursprung, welche über ähnliche Eigenschaften wie Baumwolle verfügt. Rohstoff für die Gewinnung der Zellulose sind Buchenholzspäne. Diese werden in Säure aufgelöst, die entzogene Zellulose zu einem Viskosebrei verarbeitet und zu Faden verspinnt. Da Buchen ihren Bestand eigenständig kontrollieren und ausgleichen, brauchen sie für die Modal-Gewinnung nicht eigens gezüchtet werden.

The F-lax farmer family

Die Cabots bewirtschaften jetzt schon in der sechsten Generation ihre Flachsfelder in der Normandie, das macht 90 Jahre Leinenkultivation. Nach 90 Jahren kennen sie ihre Felder und ihre Erde, aber Flachs ist immer anders und so lernen sie immer noch etwas dazu. Keine Faser ist wie die andere, kein Jahr wie das letzte - das ist die Natur der Naturfaser.

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